W dniach 24-26.06.2010 roku w miejscowości Heringsdorf po niemieckiej stronie wyspy Uznam odbyło się spotkanie Rady Diecezjalnej Diecezji Wrocławskiej Kościoła Ewangelicko-Augsburskiego w RP z kierownictwem Kościoła Pomorskiego Niemiec. W spotkaniu udział wziął również zwierzchnik Kościoła Ewangelicko-Augsburskiego w RP ks. bp Jerzy Samiec. Tematem rozmów było podsumowanie dotychczasowych działań w ramach partnerstwa Ewangelickiego Kościoła Pomorza z Diecezją Wrocławską i Diecezją Wielkopolsko-Pomorską Kościoła Ewangelicko-Augsburskiego w RP oraz plany na przyszłość. W czasie spotkania zaprezetowane zostały dwa wykłady poświęcone dziełu Filipa Melanchtona. W czasie uroczystego nabożeństwa wprowadzeni zostali w urząd członkowie Komisji d/s wzajemnych kontaktów. Z Polski z ramienia dwóch diecezji są to: ks. Sławomir Sikora ze Szczecina, ks. Wojciech Froehlich ze Słupska, ks. Janusz Staszczak i p. Długosz z Koszalina. Do obsadzenia pozostają jeszcze dwa miejsca z Gorzowa Wlkp.
Relacja na stronie internetowej Kościoła Ewangelickiego Pomorza
Heringsdorf (mt). Seit 1999 gibt es den Partnerschaftsvertrag zwischen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen und der Pommerschen Evangelischen Kirche. Seit dem 24.-26. Juni dieses Jahres aber ist bekannt, wo das Paradies dieser Partnerschaft liegt – nämlich auf der Insel Usedom. In Heringsdorf findet die diesjährige Kirchenleitungsbegegnung der beiden Kirchen statt, zu der sich gleich drei Bischöfe aufgemacht haben: Jerzy Samiec, der leitende Bischof der Lutheraner aus Warschau, Ryszard Bogusz, Bischof der Diözese Wroclawska aus Breslau, und natürlich der gastgebende Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit aus Greifswald. Die Tagung, von der gemeinsamen Arbeitsgruppe beider Kirchen vorbereitet und gestaltet, führt mit einem polnischen Vortrag (Jerzy Sojka aus Warschau) und einem deutschen Referat (Dr. Volker Gummelt aus Greifswald) in die Bedeutung Philipp Melanchthons für unsere beiden Kirchen ein. Lebhafte Debatten folgen jeweils. Ist Melanchthon ein „Ökumenist“? So schlägt es der polnische Systematiker vor, denn Melanchthons Ziel war die Einheit der Kirche in der Wahrheit. Dafür hat er mit allen geredet und gerungen und gebetet – oft mit denen, die anders dachten und glaubten als er. „Ökumen ist“ oder nicht – diesen Geist brauchen wir heute, wenn wir dem Paradies wieder näher kommen wollen, meint Landespfarrer Tuve. Das und überhaupt alles übersetzt Pfarrer Wojciech Froehlich – vielleicht der gefragteste Mann der drei Tage, fehlerfrei hinüber und herüber, polnisch und deutsch.
Ein Ausflug über die Insel mit den Stationen Golm, Wasserschloss und Kirche Mellenthin sowie Schlossberg Usedom schärft den Blick für die gemeinsame Geschichte unserer Völker. Die Zeit wird aber auch genutzt, um die letzten beiden Jahre unserer Partnerschaft auszuwerten, sich dankbar, fröhlich und humorvoll zu erinnern. Zum Beispiel daran, wie drei polnische Pfarrer aus Slupsk, Koszalin und Stettin am 3. Februar 2010 durch Schneestürme bis Greifswald fahren, um den Wechsel im pommerschen Ökumenepfarramt mitzuerleben und mitzugestalten (während aus Greifswald und Umgebung Absagen wegen der gefährlichen Wetterlage eintreffen). Oder an die Einführung von Bischof Jerzy Samiec in Warschau am 6. Januar des Jahres, bei der Bischof Dr. Abromeit beteiligt ist. Oder an die Einweihung des neuen Gemeindehauses in Koszalin vor drei Jahren mit Margot Käßmann – die ist freilich (noch?) nicht aus Pommern…Und Pläne für die Zukunft werden geschmiedet. Einladung zum Erntedank nach Warcino. Einladung zum Ökumenischen Kirchentag Vorpommern am 3.9.2011 nach Greifswald. Gemeinsames Chorfestival Pommern/Schweden/Polen in Koszalin? Gemeinsame Theologiestudierenden-Rüste? Vielleicht gar ein neues evangelisches polnisch-sprachiges Pfarramt auf dem Gebiet der PEK in Grenznähe? Gegenseitige Synodenbesuche! Und was ganz Verrücktes: Im Jahr 2011 tagen am gleichen Wochenende im Herbst eine der drei Fusionssynoden der Nordkirche und die Synode der Diözese Wroclawska in Heringsdorf/Usedom und in Misdroj/Wollin– nur eine kurze Schiffsreise voneinander entfernt. Wäre das nicht die Gelegenheit für ein Treffen im Paradies? Es ist Samstagmorgen. Ein Abendmahlsgottesdienst steht am Ende der Tagung. Die Heringsdorfer Kirche ist schon für eine Hochzeit am Nachmittag geschmückt. Bischof Dr. Abromeit predigt – über die Vertreibung aus dem Paradies – den Sündenfall! Und über das Bekenntnis der Schuld, das zu Vergebung führen kann und den Weg ins Paradies wieder frei macht. Die neue gemeinsame Arbeitsgruppe wird für ihren Dienst gesegnet. Brot und Wein werden geteilt, ein Zeichen des Friedens geben wir uns, „Friede soll mit uns sein“ singen wir – polnisch und deutsch.
Beim Abschied aber wiederholt Bischof Ryszard Bogusz, was er schon am Beginn der Tagung gesagt hat: „Es ist hier wie im Paradies!“ Und er meint damit nicht nur die Sonne und das Meer, das wunderbare Essen und die langen Nächte auf der Terrasse der Strandvilla Bethanienruh, die zweisprachigen Andachten. Das Paradies ist uns näher gekommen, Polen und Deutschen, in den Tagen in Heringsdorf! (30.6.2010)
Matthias Tuve https://www.kirche-mv.de